In der Gerinnungssprechstunde am ZKT bieten wir Diagnostik und Beratung für erwachsene, ambulante Patienten mit bekannten oder vermuteten Blutgerinnungsstörungen an. Mobile stationäre Patienten aus dem Universitätsklinikum Tübingen können ebenfalls über unsere Sprechstunde angemeldet werden.
Zu diesen Gerinnungsstörungen zählen thrombophile Erkrankungen, bei welchen es zu einer vermehrten Blutgerinnung kommt, und hämorrhagische Diathesen, also Störungen, bei denen es zu vermehrten Blutungen kommt. Sie können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickelt haben.
Bei den Erkrankungen mit einem „zu viel“ an Gerinnung handelt es sich vor allem um venöse Thrombosen wie Arm- und Beinvenenthrombosen, Venenentzündungen und Lungenembolien sowie seltenere Erscheinungsformen wie Augenvenenthrombosen, Sinusvenenthrombosen und viszerale Thrombosen (z.B. die Pfortaderthrombose oder die Milzvenenthrombose). Aber auch Thrombosen im arteriellen System wie bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall können vor allem wenn sie ohne klassische Risikofaktoren oder in jungem Alter auftreten, Folge einer thrombophilen Neigung sein. Patienten mit einer solchen Gerinnungsstörung werden bei uns individuell im Hinblick auf eine dauerhafte oder nur in Risikosituationen notwendige gerinnunghemmende Therapie beraten. Hierbei werden stets die Lebenssituation, die Wünsche des Patienten und das individuelle Blutungsrisiko sowie der aktuelle Stand der Wissenschaft berücksichtigt. Bestehende Therapien können am ZKT mittels Laboruntersuchungen auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.
Erkrankungen mit einem „zu wenig“ an Gerinnung führen zu einer Blutungsneigung. Diese äußert sich zum Beispiel in übermäßigen Hauteinblutungen, vermehrtem und unerklärlichem Nasenbluten, einer verstärkten Regelblutung, Gelenkeinblutungen, einer Schwarzfärbung des Stuhls (bei Blutung in der Speiseröhre oder im Magen oder Darm) oder verstärkten Blutungen nach oder während operativer oder zahnärztlicher Eingiffe. Dahinter können Erkrankungen wie das von-Willebrand-Jürgens-Syndrom, die Hämophilie A oder B, eine Blutplättchenfunktionsstörung oder ein Mangel bestimmter Gerinnungsfaktoren oder Blutplättchen stecken. Auch diese Krankheiten können am ZKT diagnostiziert und ein geeignetes therapeutisches Vorgehen in Alltags- und Risikosituationen (wie z.B. anstehende OPs) festgelegt werden.
Im Rahmen unserer Hämophiliesprechstunde des HTC bieten wir die Betreuung und Behandlung hämophiler Patienten sowie Patienten mit schweren Thrombozytopathien und Gerinnungsfaktorenmängel sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Aufgrund der engen Zusammenarbeit ist eine ubiquitäre interdisziplinäre Betreuung gewährleistet.
Schwangere Patientinnen mit erhöhtem Thromboserisiko, Blutungsneigung oder neonataler Alloimmunthrombozytopenie (NAIT) beraten wir als eine spezielle Patientengruppe bezüglich einer passenden Therapie in der Schwangerschaft und rund um die Entbindung.
Blutsverwandte von Patienten können bei uns ebenfalls auf das Vorliegen einer Blutgerinnungsstörung untersucht werden, da viele Störungen familiär gehäuft auftreten.
Seltene Gerinnungstörungen können wir auch mittels einer genauen Anamnese von Beschwerden und der Vorgeschichte eines Patienten und seiner Blutsverwandten sowie einer umfangreichen Spezialdiagnostik erkennen. Gerne arbeiten wir hierzu mit Kollegen verschiedener Fachrichtungen zusammen und beraten auch niedergelassene Kollegen im Umgang mit diesen Erkrankungen.
Wir sind eine Spezialambulanz, daher ist zur Vorstellung eine Überweisung durch den Haus- oder Facharzt nötig. Eine Vorstellung ist nur mit Termin möglich.
Die Termine werden über das Sekretariat von Prof. Dr. Bakchoul vergeben.
Tel.: +49 7071 29 81698
Bei uns erfolgt keine Diagnostik akuter Thrombosen oder Embolien.
Zur Zeit immer dienstags zwischen 09:30 und 12:30 Uhr.
Vereinbarung über das Sekretariat des ZKT Tübingen
Elida John: +49 7071 29 81698
Dieser Score wurde zur Abschätzung des Schlaganfallrisikos bei Patienten mit Vorhofflimmern entwickelt und hilft bei der Entscheidung über eine orale Antikoagulationstherapie.
Dieser Score wurde entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit einer akuten Lungenarterienembolie nur anhand der körperlichen Untersuchung und der Anamnese zu bewerten.
Dieser Score wurde entwickelt, um das Blutungsrisiko bei Patienten mit bestehender oraler Antikoagulation bei Vorhofflimmern zu bewerten.
Dieser Score wurde entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit einer akuten tiefen Venenthrombose nur anhand der körperlichen Untersuchung und der Anamnese zu bewerten.