VERZEICHNIS DER LEISTUNGEN

Gerinnungsdiagnostik am ZKT

Laborleistungen: Hier der aktuelle Leistungskatalog

Die Licht-Transmissions-Aggregometrie (LTA) misst die Thrombozytenaggregation im plättchenreichen Plasma. Im Scherstress verändern die Thrombozyten ihre Form und verklumpen. Dieses Verklumpen kann in der Aggregometrie durch Nachweis der Steigerung der Lichtdurchlässigkeit gemessen werden. Die Luminoaggregometrie misst die Adenosintriphosphat ATP-Freisetzung aus den Thrombozyten nach Zugabe eines Induktors, indem ein Luciferin-Lucifierase Reagenz hinzugefügt wird. Dieses fluoresziert in Anwesenheit von ATP (54). Eine niedrige ATP-Freisetzung kann entweder einen Speichergranuladefekt oder einen Freisetzungsdefekt darstellen.

Wir bitten um eine telefonische Voranmeldung unter

+49 7071 29 81615 (Thrombozyten-Labor)

Thrombozytenfunktionsuntersuchung

Indikation: V.a. Thromboyztenfunktionsstörung
Methode: Aggregometrie nach Born/Luminoaggregometrie
Material: 20 ml Citrat (weniger nach Absprache möglich)
Transport: Raumtemperatur, max. 4 h

Bei der Thrombelastografie werden die Dauer und Dynamik der Gerinnselbildung, die Festigkeit des Gerinnsels und Dauer und Dynamik der Gerinnselauflösung in rekalzifiziertem Citratblut nach Zugabe verschiedener Induktoren gemessen. Je nach Zusatzstoff lassen sich so die Gerinnung insgesamt, verschiedene Signalwege der Gerinnung einzeln und die Auflösung des Gerinnsels beurteilen. Dadurch kann beispielsweise eine Hyper- aber auch eine Hypofibrinolyse nachgewiesen werden.

Thrombelastografie*

Indikation: V.a. Fibrinolysestörung, Gerinnselinstabilität
Methode: Thrombelastografie
Material: 3 ml Citrat-Blut
Transport: Raumtemperatur, max. 3 h

*nicht EFI-akkreditiert

Durch Immunfluoreszenz-Untersuchung

Durch die Immunfluoreszenz-Untersuchung des Blutausstrichs können charakteristische Fehlverteilung von Thrombozytenproteinen bei Patienten mit Verdacht auf angeborene Thrombozytenerkrankungen nachgewiesen werden. Zur Diagnostik benötigen wir 10-15 ungefärbte luftgetrocknete Blutausstriche (3µL je Ausstrich). Ein Postversand ist möglich. Die Thrombozyten sind auf den Objektträgern für mehrere Tage stabil.

Bitte verwenden Sie auch unseren Anforderungsbogen für thrombozytäre Erkankungen.

Indikation: V.a. angeborene Thromboyztenerkrankungen
Methode: Immunfluoreszenzmikroskopie
Material: 12 ungefärbte Blutausstriche
Transport: Raumtemperatur, max. 5 Tage Transportzeit

* Nicht EFI-akkreditiert

Die Quantifizierung von Membranproteinen kann z. B. beim Bernard-Soulier-Syndrom oder Morbus Glanzmann zur richtigen Diagnose führen. Wir führen Expressions-Nachweise von GPIb/IX und GP IIb / IIIa auf der Plättchenoberfläche durch. Daneben führen wir auch funktionelle Methoden, wie die Expression von PAC1, P-Selektin und CD63 mit und ohne Aktivierung der Thrombozyten durch.

Indikation: V.a. Thrombozytenfunktionsstörung
Methode: Durchflusszytometrie
Material: 3ml Citratblut
Transport: Citrat: Raumtemperatur max. 3h, bzw. max. 24h nach RS und mit Kontrollprobe

* Nicht EFI-akkreditiert

Im Multiplate-Analyser lässt sich die Thrombozytenaggregation in mit Hirudin versetzem Vollblut messen. Durch Zugabe verschiedener Aktivatoren können verschiedene Medikamentenwirkungen nachgewiesen werden. So lässt sich zum Beispiel eine Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern überwachen.

Multiplate*

Indikation: Medikamentenwirkung, V.a. Non-Responder Status
Methode: Impedanzaggregometrie
Material: 3 ml Hirudin-Blut
Transport: Raumtemperatur, max. 3 h

*nicht EFI-akkreditiert

Nach der Impfung mit COVID-19 Vakzinen kann es in seltenen Fällen zu Thrombozytopenien und Thrombosen kommen. Ursächlich scheinen unter anderem PF4 Antikörper zu sein, die die Blutgerinnung aktivieren. Diese aktivieren die Blutplättchen und führen zu den thrombembolischen Komplikationen bei diesen Patienten. Zusätzlich führen wir bei negativem Ergebnis und bestehender Thrombozyotpenie noch den Ausschluss von thrombozytären Antikörpern (Vakzin-ITP) durch.

Indikation: Verdacht auf Vakzin-induzierte Thrombose und / oder Thrombozytopenie im zeitlichen Zusammenhang mit einer COVID-19 Impfung
Methode: ELISA, HIPA, modifizierter HIPA mit PF4 ggf. MAIPA
Material: 6 ml Serum (weniger nach Absprache möglich)
Transport: Raumtemperatur, oder Kühlschrank (2-8°C), max. 10 Tage Transportzeit

* Nicht EFI-akkreditiert

Bei der Messung der In-vitro Blutungszeit wird die Blutgerinnung in einerm kleinen Blutgefäß simuliert. Hierzu wird Citratblut durch eine Kapillare gesogen, die mit den Thrombozytenaktivatoren Kollagen und Epinephrin oder Kollagen und ADP beschichtet ist. Gemessen wird die Zeit bis zum Verschluss der Kapillare. Eine verlängerte Verschlusszeit kann z.B. Hinweis auf eine Thrombozytenfunktionsstörung oder ein von Willebrand-Syndrom geben.

Indikation: V.a. Störung der primären Hämostase, V.a. von Willebrand-Syndrom
Methode: in vitro Blutungszeit
Material: 3ml Citrat
Transport: Raumtemperatur, max. 4h

*nicht EFI-akkreditiert

Bei klinischem Verdacht auf eine Heparininduzierte Thrombozytopenie vom Typ II (HIT II) wird ein ELISA und ein HIPA durchgeführt. Bitte beachten Sie bei der Anforderung, dass das Formblatt „Untersuchungsanforderung HIT Typ II“ ausgefüllt und beigefügt wird.

Indikation: V.a. Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT II)
Methode: ELISA, HIPA
Material: 5ml Serum
Transport: Raumtemperatur, oder Kühlschrank (2-8°C), max. 10 Tage Transportzeit

* Nicht EFI-akkreditiert


HIT-4T-SCORE RECHNER

Thrombozytopenie

Zeit seit Abfall der Thrombozyten

Thrombose

Andere Ursachen für eine Thrombozytopenie
IHRE PUNKTZAHL / SCORE
-

HIT

Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II (HIT II) ist eine mitunter lebensbedrohliche immunologische Reaktion auf die Gabe von unfraktioniertem Heparin (bei niedermolekularem, fraktionierten Heparin 10 mal seltener).


Unter Heparingabe kann es in 10-20% der Patienten zu paradoxen thromboembolischen Komplikationen (venöse oder arterielle Thrombosen oder Lungenembolien) kommen.

Pathogenetisch sind es vor allem Autoantikörper gegen einen Komplex aus Plättchenfaktor 4 und Heparin, die zur Thrombozytopenie und vermehrter Thrombinbildung führen. Der Thrombozytenabfall ist das Leitsymptom der HIT und tritt in der Regel zwischen dem 5. und 10. Tag der Heparintherapie auf, wobei die Thrombozytenzahl in der Regel um mehr als 50 % bezogen auf den Ausgangswert abfällt und dann meist unter 100.000/µl liegt.

Bei bereits früher mit Heparin behandelten Patienten kann das Krankheitsbild innerhalb weniger Stunden auftreten.

Der 4T-Score (4 T's = Thrombocytopenia, Timing, Thrombosis and the absence of other explanation(s)) zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer HIT Typ II hat einen sehr hohen negativ-prädiktiven Wert (Vorhersage richtig negativ), d.h. Patienten mit einem Score kleiner 4 haben mit großer Wahrscheinlichkeit keine HIT.

Der positive Vorhersagewert eines hohen Scores hängt von der Klink des Patienten und der Erfahrung des Anwenders ab und sollte durch Laborteste ergänzt werden.


DISCLAIMER

Die der Berechnung des HIT-4-SCORE zugrunde gelegten Formeln entstammen publizierten Studien (nach Lo GK et al; J Thromb Haemostas 2006, 4: 759 – 765). Dennoch können wir für die Berechnung des Ergebnisses unseres Rechners keine Haftung übernehmen. Wir freuen uns über konstruktive Kritik!

Manchmal kann es hilfreich sein, den COVID-19 Antikörperstatus/Impfstatus zu kennen. Wir bieten einen Luminex-basierten COVID-19 Antikörpertest zum Nachweis von Antikörpern gegen das Spike-Protein und dessen Bestandteile, die sowohl nach Impfung und Infektion auftreten. Zusätzlich weisen wir auch Antikörper gegen das Nukleokapsid nach, welche ausschließlich nach Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten und nicht nach Impfung nachweisbar sind. Eine Antikörpertestung ersetzt nicht die PCR-Diagnostik von akut erkrankten Patienten.

Indikation:Antikörpernachweis nach Impfung, Antikörpernachweis nach Infektion
Methode:Nachweis von Antikörpern gegen das Spike-Trimer, RBD, S1, S2 und Nucleokapsid (IgG und IgA)
Material:6 ml Serum (weniger nach Absprache möglich)
Transport:Raumtemperatur, oder Kühlschrank (2-8° C) max.10 Tage Transportzeit

* Nicht EFI-akkreditiert

In Kooperation mit dem Zentrallabor des Universitätsklinikums Tübingen

  • Thrombophiliediagnostik
  • Abklärung plasmatischer Gerinnungsstörungen
  • Diagnostik bei Verdacht auf ein von Willebrand-Syndrom
  • Abklärung einer Abortneigung
  • Weitere laborchemische Untersuchungen je nach Fragestellung

 

In Kooperation mit verschiedenen humangenetischen Laboren

  • Faktor V-Leiden-Mutation
  • Prothrombin-Mutation (Faktor II-Mutation)
  • Von Willebrand-Faktor-Mutationen
  • Hämophilie
  • Hereditäre Thrombozytendefekte

Achtung: für genetische Untersuchungen wird ein zusätzlicher Überweisungsschein (Überweisungsschein für Laboratoriumsuntersuchungen als Auftragsleistung; Muster 10) für die Humangenetik benötigt

 

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